Brand in der Matthäuskirche am 28.12.2008

Am 28. Dezember 2008 gegen 18.00 Uhr musste die Feuerwehr einen Brand auf der Empore der Matthäuskirche löschen.

Noten und Instrumente des Posaunenchores und ein kleinerer Teil des Fußbodens wurden zerstört. Die Orgel funktionierte noch.

Wegen des Brandgeruchs konnte die Kirche nicht  genutzt werden.  Die Gottesdienste fanden im Gemeindesaal statt.

 

 

Schreiben von Pfarrer Dr. Nentel an die Kirchengemeinde:

Liebe Gemeinde,

bestimmt haben Sie es schon längst gehört: In unserer Kirche hat es gebrannt. Am 28. Dezember 2008 um ca. 18.00 Uhr entdeckte der Pastor der afrikanischen Gemeinde, die bei uns regelmäßig zu Gast ist, dass die Empore neben der Orgel brennt. Unser Hausmeister und Mesner Herr Schüssler wurde umgehend herbeigerufen und alarmierte Polizei und Feuerwehr. Diese kamen sofort und begannen mit den Sicherungs- und Löscharbeiten. Ich danke Familie Schüssler und Pastor Amo ganz herzlich für ihre umsichtige Reaktion. Schnell zeigte sich, dass das Feuer einen beträchtlichen Teil des Holzfußbodens sowie Einrichtungsgegenstände und Material des Posaunenchors zerstört hatte. Ausgelöst wurde es sehr wahrscheinlich, weil Öffnungen der elektrischen Heizungsstrahler auf der Empore (unabsichtlich) von Mitarbeitern zugestellt wurden und ein Mitarbeiter/ eine Mitarbeiterin (ebenfalls unabsichtlich) vergaß, die Emporenheizung nach Benutzung auszuschalten. Wer genau die Heizungsöffnungen zugestellt hat, lässt sich jedoch nicht mehr ermitteln. Erste Schätzungen sprachen von einem Schaden von ca. 50.000 Euro.

Der eigentliche Schaden in der Kirche zeigte sich allerdings erst einige Tage später. Bei einer Begehung mit Vertretern der Versicherungen, des Kirchenbauamtes, Sachverständigen und dem Künstler des großen Wandgemäldes über dem Altar: Da das Feuer längere Zeit unbemerkt brennen konnte, wurden sämtliche Innenflächen der Kirche vollständig mit einer feinen Rußschicht überzogen. Davon ist sogar die Sakristei betroffen, obwohl die Türe zur Kirche geschlossen war. Wie aggressiv diese Rußschicht mit den unterschiedlichen Oberflächen reagiert (Marmorfußboden, Metall der Orgelpfeifen etc.), muss erst noch festgestellt werden. Danach wird sich dann auch die tatsächliche Schadenshöhe richten.

Um weitere Schäden zu vermeiden, haben erste Reinigungsarbeiten bereits begonnen. Zu diesem Zweck muss in der Kirche auch ein Gerüst aufgestellt werden, um weitere Schäden an der Decke auszuschließen und die Reinigungsarbeiten zu erleichtern. Zu hoffen bleibt nur, dass die Orgel nicht abgebaut werden muss, sondern vor Ort gereinigt werden kann. Eines ist jedoch sicher: Unsere Kirche wird aufgrund der starken Verschmutzung auf nicht absehbare Zeit geschlossen bleiben.

„Das haben wir nun nicht auch noch gebraucht“ – so oder ähnlich lauteten spontane Kommentare von Gemeindemitgliedern zum Brand in der Kirche. Hinzu kommt die Frage, wie wir in St. Matthäus nun mit diesem Unglück umgehen sollen. Ich meine, dass wir eigentlich Glück im Unglück gehabt haben: Zum Glück kamen keine Menschen zu Schaden und zum Glück ist kein Eigentum zerstört worden, das dringend zum Leben benötigt wird (ein Brand im Gemeindehaus oder im Jugendkeller wäre viel schlimmer gewesen). Großes Glück ist es auch, dass wir mit den Gottesdiensten in den großen Gemeindesaal ausweichen können. Und wer weiß: Vielleicht hat der Brand trotz des großen Schadens ja auch etwas Gutes gehabt, auch wenn wir das jetzt möglicherweise noch gar nicht erkennen können. Eines steht aber jetzt schon fest: Durch den Brand sind wir mehr oder weniger gezwungen, uns über die Beheizung der Kirche ganz neu Gedanken zu machen. Ausreichend war sie bisher nicht.

An dieser Stelle kommt mir auch die Jahreslosung für 2009 in den Sinn: „Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich (Lukas 18,27)“. Trauen wir Gott doch zu, dass er in Situationen, die uns unmöglich, vielleicht sogar unerträglich erscheinen, eingreifen und alles zum Besten wenden kann.

In diesem Sinne grüße ich Sie herzlich,

Ihr Pfr. Dr. Nentel