Kirchenrenovierung (2014/15)

Auch wenn es sich nur um einen Spielzeugbagger und ein Holzmodell unserer Kirche handelt – es ist ganz ernst gemeint: Es muss wieder gebaut und renoviert werden.

Schon wieder – wird mancher sagen – es wurde doch erst der neue Kindergarten mit Krippe gebaut und vor nicht allzu langer Zeit das Gemeindehaus renoviert. Warum schon wieder eine Baustelle?

Weil der Zahn der Zeit auch an unserer Matthäuskirche fleißig genagt und seine Spuren hinterlassen hat. Besonders sichtbar ist dies an der gemauerten Fassade der Kirche an der Nord- und Südseite. Wer genau hinschaut, kann Risse, bröckelnden Mörtel und andere Schäden erkennen.

Leider befindet sich auch der Beton der einzelnen Spangen unserer Kirche in einem unguten Zustand, sodass hier ebenfalls dringender Sanierungsbedarf besteht. Konkret bedeutet das, dass die beiden Längsseiten der Kirche eingerüstet und eine fachmännische Fassadensanierung vorgenommen werden muss.

Im Zusammenhang mit der Betonsanierung sind auch einzelne Schäden am Turm auszubessern, die vor allem im Bereich der Verbindungen zu Freitreppe und Geländer zu sehen sind.

Aber keine Angst, der Turm muss nicht noch einmal gesprengt werden . . .

Wer schon einmal in den Technikraum in der Kirche einen Blick geworfen hat, wird überrascht sein: Die Technik dort ist veraltet und entspricht teilweise noch dem Originalzustand vor über fünfzig Jahren.

Nachdem Sicherheitsstandards nicht mehr erfüllt werden, muss auch die Elektroinstallation der Kirche weitestgehend erneuert werden. An den Dreck, den diese Arbeiten verursachen werden, mag ich gegenwärtig noch gar nicht denken.

Wenn schon die Elektroinstallation neu gemacht wird, dann ist es an der Zeit, gleichfalls die veraltete Lautsprecheranlage zu erneuern. Treue Gottesdienstbesucher wissen, welche Probleme und Störungen es gelegentlich gibt. Immer wieder hör ich Klagen über die schlechte Akustik in der Kirche, vor allem bei großen Festgottesdiensten. Damit soll nun endgültig Schluss sein und eine vernünftige Beschallungsanlage angeschafft und installiert werden.

Ganz zum Schluss der Maßnahmen ist der Hof und Parkplatz zwischen Kirche und Gemeindehaus an der Reihe.

Zu gefährlich sind die Hebungen und Senkungen der Platten und Wege, zu massiv die Veränderungen des Fahrbahnbelags, um hier noch länger ruhigen Gewissens zusehen zu können. Im Kirchenvorstand wird gegenwärtig noch diskutiert, wie der neue Hof aussehen soll; viel Spielraum gibt es allerdings nicht, da wir knapp 20 Parkplätze vorhalten müssen. Trotzdem soll der Hof schöner werden und die eine oder andere Möglichkeit zum Verweilen bieten.

Nach ersten Schätzungen wird die Fassadensanierung der Kirche mit Elektroinstallation und Lautersprecheranlage ca. 250.000 Euro kosten. Da die Landeskirche und das Dekanat Nürnberg einen Zuschuss gewähren, bleibt von uns ein Eigenanteil von ca. 140.000 Euro zu leisten. Die Sanierung des Hofes ist gegenwärtig mit insgesamt 150.000 Euro geschätzt; eine genaue Förderzusage der Landeskirche und des Dekanats stehen jedoch noch aus. Vermutlich werden wir einen Eigenanteil von 90.000 Euro zu tragen haben. Allerdings zeigt sich schon jetzt, dass einzelne Gewerke wohl teurer werden.

Die Kosten treffen uns nicht unvorbereitet. Dem Kirchenvorstand war schon seit längerer Zeit klar, dass eine Sanierung der Kirche und des Hofes ansteht. Um diese Maßnahmen finanzieren zu können, wurde deshalb mit viel Weitblick das zweite Pfarrhaus in der Otto-Geßler-Straße verkauft. Trotzdem freuen wir uns über Ihre Spende oder über Ideen, wie man Sponsoren gewinnen kann.

Denn unsere St. Matthäuskirche ist all diese Anstrengungen wert. Weil sie in der Nordstadt ein wichtiges Bauwerk ist. Für uns und unsere Gemeinde, damit wir zur Ehre Gottes angemessen Gottesdienst feiern und auf sein Wort hören können. Für die Menschen um uns herum, dass wir zusammen mit unseren katholischen Geschwistern in St. Martin als Christen in der Nordstadt ein sichtbares Signal dafür geben, dass es uns gibt und wir präsent sind.

So auch unser Hof zwischen Kirche und Gemeindehaus: Ich empfinde ihn als einen richtigen Schatz, weil er Menschen die Gelegenheit bietet, sich „im Schatten der Kirche“ zu treffen und zu verweilen. Diesen Schatz sollten wir wieder zur Geltung bringen und gezielt nutzen.

Übrigens: Das Holzmodell unserer Kirche verdanken wir Familie Hampel. Dafür ein herzliches Vergelt’s Gott. Ab April werden Sie die Miniaturkirche regelmäßig sehen können. Sie ist nicht nur ein Modell sondern zugleich ein „Opferkasten“, in den Geld für die Renovierung der Kirche eingeworfen werden kann. Wir wollen es nach dem Gottesdienst aufstellen und freuen uns über jeden Beitrag.

 

Ihr Pfr. Jochen Nentel

Erfolgreiches Ende der Renovierung: Weihnachten 2015