Über den Themenabend Gewaltfreie Kommunikation im Diakonieverein

Im Rahmen des Themenabends am 09.11.17 veranstaltet vom Diakonieverein St. Matthäus/Nürnberg hielt ich eine Präsentation mit anschließender Diskussion und Übungen zum Thema „Gewaltfreie Kommunikation (GFK) nach Marshall B. Rosenberg“.

Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg ist ein Handlungskonzept, welches von Marshall B. Rosenberg entwickelt wurde. Er selber schreibt, er benutze den Begriff Gewaltfreiheit im Sinne von Gandhi. Er meint damit unser einfühlendes Wesen, das sich wieder entfaltet, wenn die Gewalt in unseren Herzen nachlässt. Es werden auch Bezeichnungen wie „Einfühlsame Kommunikation“, „Verbindende Kommunikation, „Sprache des Herzens“ oder „Giraffensprache“ verwendet.

Marshall B. Rosenberg lebte von 1934 bis 2015. Er promovierte an der Universität Wisconsin zum Doktor der klinischen Psychologie. Durch die Not, die er in den frühen 1960ern während der Bürgerrechtsbewegung in den USA empfand, entwickelte er die Gewaltfreie Kommunikation, abgekürzt GFK. Rosenberg half damit, die Rassentrennung an Schulen und Institutionen auf friedvolle Weise aufzuheben. Er arbeitete mit dieser Methode weltweit in Konfliktgesprächen, in Ländern wie Palästina, Serbien und Ruanda. Er gründete das „Center for Nonviolent Communication (CNVC).

Inhalt der Präsentation beim Themenabend war, das GFK-Handlungskonzept kennenzulernen und auszuprobieren.

Hier einige Beispiele aus dem Inhalt:

  • Die Eckpunkte in der GFK sind für jedes Gespräch Wertschätzung, Echtheit und Mitgefühl.
  • Wie wende ich die GFK in einer konkreten Situation an? Durch die konkrete Beobachtung einer Handlung, auf die ich mich beziehe. (Wichtig ist, dass ich diese Handlung nicht bewerte, zumindest nicht auf die andere Person bezogen, und wenn, dann nur bezogen auf meine eigenen Gefühle und Bedürfnisse).
  • Diese Beobachtung löst ein Gefühl aus. Dieses Gefühl steht in Verbindung mit einem Bedürfnis. (Für den empathischen Kontakt sind Bedürfnisse sehr wichtig. Sie geben die Möglichkeit zu einer kreativen Lösung, die für alle Beteiligten passt.)
  • Daraus wird mein Anliegen in einer Bitte. Die Bitte sollte positiv formuliert sein, eine konkrete Verhaltensweise beschreiben und im „Hier und Jetzt“ formuliert sein.

Mit diesen Grundkenntnissen übten wir miteinander an verschiedenen Beispielen.

Dieses Thema hat mich persönlich sehr angesprochen. Die GFK fasziniert und begleitet mich jetzt schon etliche Jahre. Kennengelernt habe ich sie auf einem Seminar für Pfarrfrauen. Durch die verschiedensten Bücher habe ich mein Wissen vertieft und verinnerlicht. Fasziniert hat mich der Satz, den Rosenberg in seinem Buch schreibt: „Menschen unterstützen andere gerne bei der Erfüllung ihrer Bedürfnisse, wenn sie es freiwillig machen“.

Annelore Nentel
(Angestellte des Diakonievereins und Coach)

Quellen:
Wikipedia
Gewaltfreie Kommunikation von Marshall B. Rosenberg

Hinweis:

Die Themenabende im Diakonieverein stehen unter dem Motto „Zuhören – sich austauschen – neue Ideen bekommen – interessante Menschen kennenlernen – das eigene Leben bereichern“. Sie finden 1x monatlich immer am ersten Donnerstag eines Monats im Gemeindehaus, Rollnerstraße, statt. Jeder Interessierte kann daran teilnehmen; die Teilnahme ist kostenlos.