Segen
Segen ist etwas ganz Wichtiges.
Diese Erfahrung machten gerade auch die Menschen zur Zeit der Bibel. Deshalb war er ihnen sehr wertvoll.
Aber nicht nur in der Bibel ist der Segen wichtig. Durch die Jahrhunderte hindurch vertrauten die Menschen auf die Kraft Gottes, die ihnen damit zugesprochen wird. Davon zeugt auch der alte irische Segensspruch, den Sie hier lesen können.
Ursprünglich gehört der Segen in Situationen, die vom Abschiednehmen oder großen Umbrüchen im Leben geprägt sind: Wenn jemand stirbt, gibt er vorher den Segen an die nächste Generation weiter. Wenn der Gottesdienst zu Ende ist und sich die Menschen wieder auf den Weg in den Alltag machen, werden sie gesegnet. Wenn jemand sich verabschiedet und eine Reise macht, nimmt er einen Segen mit auf den Weg.
Später in der Bibel wird der Segen mit Jesus Christus verbunden, der für uns zum Segen geworden ist. So leitet sich das deutsche Wort Segen auch von dem lateinischen Wort „signare“ ab, das lateinisch „mit dem Zeichen [des Kreuzes] versehen“ bedeutet.
Der irische Segensspruch ist ein „idealer Reisesegen“ – finde ich. Enthält er doch alles, was man brauchen kann, wenn man sich in ferne Lande aufmacht und sich eine neue Heimat aufbauen will: Kraft und Aufrichtigkeit. Eine gute Wahrnehmung für das, was man vorfindet. Die Gabe, das rechte zur richtigen Zeit zu sagen und – ganz besonders wichtig – vor allem Schutz in jeder Situation.
Segen kann jeder gebrauchen und jeder empfangen.
Pfr. Dr. Jochen Nentel